Im Mittelpunkt stehen Kochen und Rösten bei Bauers Witwe
Foto: © Sebastian Schiller - Zu bestimmten Anlässen herrscht geschäftiges Treiben im ehemaligen Ladengeschäft der Ring-Orthopädie GmbH in der Kleinen Ringstraße 8. Sei es zu den "Finsterwalder Stadtgesprächen", in denen die Räume zum Empfang der Gäste genutzt werden, oder zum "Tag des offenen Denkmals". "Seit elf Jahren nehmen wir am Denkmaltag in Finsterwalde teil und freuen uns immer über die zahlreichen Besucher. Diese bringen uns häufig etwas Besonderes mit: Ihre ganz persönliche Geschichte, die sie mit diesem Haus verbindet", sagt Sebastian Schiller. Gemeinsam mit seiner Familie ist er Hausherr des alten Jugendstilhauses "Ad. Bauer’s Wwe.".
Elf Jahre nach dem sich die Stadt Finsterwalde mit ihren zahlreichen öffentlichen und privaten Denkmälern erstmalig am Denkmaltag beteiligt hat, ist das Interesse an den Denkmälern in der Stadt weiterhin ungebrochen. In Deutschland nehmen jährlich etwa 7.000 Denkmäler an dem europaweiten Denkmaltag teil und bieten unbekannte Einblicke in sonst Verborgenes; die Teilnehmerzahlen der beteiligten Denkmäler zeigen immer noch einen leichten Anstieg. Jedes Jahr steht der "Tag des offenen Denkmals" unter einem bestimmten Motto. "In diesem Jahr ist eine thematische Beteiligung schon eine kleine Herausforderung. Spannt man den Bogen jedoch etwas weiter, sind wir schnell bei der industriellen Revolution und der wirtschaftlichen Blüte angelangt", ergänzt Schiller und fährt fort: "Vor 160 Jahren entstand an dieser Stelle in der Kleinen Ringstraße ein Geschäft für Lebensmittel, Güter des täglichen Bedarfs sowie ein Wein- und Spirituosenhandel. Und wenige Jahre später eröffnete im hinteren Teil des Erdgeschosses Finsterwaldes erste Dampf-Kaffeerösterei mit Motorbetrieb".
Das diesjährige Motto des Denkmaltages lautet: "Romantik, Realismus, Revolution". Hier kann das Kaufmannshaus, das unter dem Namen der "verwitweten Frau Kaufmann Bauer" seit 1903 den auffälligen Schriftzug an der Fassade trägt, auf seine lange Geschichte als wirtschaftlich blühender Kolonialwarenladen zurückblicken. "Neben den Gütern des täglichen Bedarfs wurden bei meinen Ur-Urgroßeltern eine Vielzahl von Delikatessen angeboten. Dazu gehörte neben Hummer, Lachs und Sekt auch Kaviar. Im letzten Jahr konnten wir das einzig erhaltene Originalstück aus dem Ladeninventar, eine Kaviar-Dose, zeigen", schmunzelt Schiller. In diesem Jahr werden die Besucher eine sehr schön erhaltene Kochmaschine der Firma A. Schlesinger Finsterwalde/N.L. (Hersteller: Vosswerke AG - Sarstedt, heute: VOS Schott GmbH) und natürlich wieder die aufgearbeitete Kaffeeröstmaschine zu sehen bekommen. Ein baugleicher Herd, eine Kombination aus Gas- und Kohlenbetrieb, befindet sich im Hauskatalog der Vosswerke aus dem Jahr 1935 als Modell Nr. 32 612. Für weitere Erläuterungen der Herdbestandteile Punkte • anklicken:
Elf Jahre nach dem sich die Stadt Finsterwalde mit ihren zahlreichen öffentlichen und privaten Denkmälern erstmalig am Denkmaltag beteiligt hat, ist das Interesse an den Denkmälern in der Stadt weiterhin ungebrochen. In Deutschland nehmen jährlich etwa 7.000 Denkmäler an dem europaweiten Denkmaltag teil und bieten unbekannte Einblicke in sonst Verborgenes; die Teilnehmerzahlen der beteiligten Denkmäler zeigen immer noch einen leichten Anstieg. Jedes Jahr steht der "Tag des offenen Denkmals" unter einem bestimmten Motto. "In diesem Jahr ist eine thematische Beteiligung schon eine kleine Herausforderung. Spannt man den Bogen jedoch etwas weiter, sind wir schnell bei der industriellen Revolution und der wirtschaftlichen Blüte angelangt", ergänzt Schiller und fährt fort: "Vor 160 Jahren entstand an dieser Stelle in der Kleinen Ringstraße ein Geschäft für Lebensmittel, Güter des täglichen Bedarfs sowie ein Wein- und Spirituosenhandel. Und wenige Jahre später eröffnete im hinteren Teil des Erdgeschosses Finsterwaldes erste Dampf-Kaffeerösterei mit Motorbetrieb".
Das diesjährige Motto des Denkmaltages lautet: "Romantik, Realismus, Revolution". Hier kann das Kaufmannshaus, das unter dem Namen der "verwitweten Frau Kaufmann Bauer" seit 1903 den auffälligen Schriftzug an der Fassade trägt, auf seine lange Geschichte als wirtschaftlich blühender Kolonialwarenladen zurückblicken. "Neben den Gütern des täglichen Bedarfs wurden bei meinen Ur-Urgroßeltern eine Vielzahl von Delikatessen angeboten. Dazu gehörte neben Hummer, Lachs und Sekt auch Kaviar. Im letzten Jahr konnten wir das einzig erhaltene Originalstück aus dem Ladeninventar, eine Kaviar-Dose, zeigen", schmunzelt Schiller. In diesem Jahr werden die Besucher eine sehr schön erhaltene Kochmaschine der Firma A. Schlesinger Finsterwalde/N.L. (Hersteller: Vosswerke AG - Sarstedt, heute: VOS Schott GmbH) und natürlich wieder die aufgearbeitete Kaffeeröstmaschine zu sehen bekommen. Ein baugleicher Herd, eine Kombination aus Gas- und Kohlenbetrieb, befindet sich im Hauskatalog der Vosswerke aus dem Jahr 1935 als Modell Nr. 32 612. Für weitere Erläuterungen der Herdbestandteile Punkte • anklicken:
Abb. Vosswerke AG, Musterbuch Nr. 3430, 1935
"Im Ring-Café wird es neben frischem Kaffee auch wieder Kuchen geben. Beides bildet einen zusätzlichen Anziehungspunkt für die Besucher am Denkmaltag." Die Besucher werden hierfür auf originalen Wiener Kaffeehausstühlen Platz nehmen können.
Dass Kultur bei "Ad. Bauer’s Wwe." eine wichtige Rolle spielt, zeigen die "Finsterwalder Stadtgespräche". Sie haben inzwischen einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt gefunden. Erst im Juni war der Berliner Arzt und Schriftsteller, Jakob Hein, zu Gast. "Natürlich planen wir gemeinsam mit dem Sängerstadtmarketing e.V. bereits die nächste Veranstaltung im Herbst. Den Namen kann ich leider noch nicht verraten, jedoch handelt es sich um ein prominentes Regierungsmitglied der ersten und letzten frei gewählten Volkskammer der DDR", freut sich Schiller darüber, nach dem gut aufgelegten Hein wieder einen Zeitzeugen als Gast begrüßen zu können. Weitere Terminanfragen u.a. an den Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper, sind gestellt.
Bald wird also wieder das typische Klappern des Kaffeegeschirrs im Ring-Café zu hören sein. Gleichzeitig werden die Geschäftsräume von "Ad. Bauer’s Wwe." für einen kurzen Moment in die Zeit als Handelshaus zurückversetzt. "Wir würden uns wieder über viele Besucher freuen, die das historische Ladengeschäft wieder für einen Tag zum Leben erwecken", freut sich Familie Schiller schon jetzt auf den Denkmaltag.
Dass Kultur bei "Ad. Bauer’s Wwe." eine wichtige Rolle spielt, zeigen die "Finsterwalder Stadtgespräche". Sie haben inzwischen einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt gefunden. Erst im Juni war der Berliner Arzt und Schriftsteller, Jakob Hein, zu Gast. "Natürlich planen wir gemeinsam mit dem Sängerstadtmarketing e.V. bereits die nächste Veranstaltung im Herbst. Den Namen kann ich leider noch nicht verraten, jedoch handelt es sich um ein prominentes Regierungsmitglied der ersten und letzten frei gewählten Volkskammer der DDR", freut sich Schiller darüber, nach dem gut aufgelegten Hein wieder einen Zeitzeugen als Gast begrüßen zu können. Weitere Terminanfragen u.a. an den Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper, sind gestellt.
Bald wird also wieder das typische Klappern des Kaffeegeschirrs im Ring-Café zu hören sein. Gleichzeitig werden die Geschäftsräume von "Ad. Bauer’s Wwe." für einen kurzen Moment in die Zeit als Handelshaus zurückversetzt. "Wir würden uns wieder über viele Besucher freuen, die das historische Ladengeschäft wieder für einen Tag zum Leben erwecken", freut sich Familie Schiller schon jetzt auf den Denkmaltag.