Spontanvegetation im Garten Eden
Foto: © Joachim Schiller - In wenigen Tagen wird der russische Schriftsteller Wladimir Kaminer sein Buch "Diesseits von Eden: Neues aus dem Garten" anläßlich der zweiundzwanzigsten Finsterwalder Stadtgespräche vorstellen. Karten für diese Veranstaltung sind seit Langem ausverkauft. In seinem aktuellen Buch berichtet Kaminer von seinem neuen Garten in Brandenburg, nördlich vor den Toren Berlins gelegen. Den Berliner Schrebergarten haben er und seine Familie dafür aufgegeben. Natürlich sammelte Kaminer nebenbei auch wieder zahlreiche humorvolle Geschichten, diesmal über eigenwillige Dorfbewohner.
Unser Garten Eden lag ebenfalls vor den Toren Berlins jedoch in südlicher Richtung: In Finsterwalde. Im Herzen der Stadt unweit des Ring-Cafés. Etwa Mitte der 80er Jahre erreichte uns ein aufgeregter Brief aus Finsterwalde. Eine gute Freundin unserer Großmutter schrieb besorgt, sie habe Post vom Rat der Stadt Finsterwalde erhalten. Es ginge um unseren Garten, welchen sie - soweit es ihre Gesundheit zuließ - privat bewirtschaftete. Keine Kleinigkeit bei einer Größe von etwa zwei Morgen.
Schließlich kam es wie es kommen musste, die Freundin wurden älter; auch die Pflanzen. Es gesellten sich sogar noch weitere dazu und diese hielten sich an keine Grundstücksgrenzen. Sie nahmen sich ihren Raum; sie vegetierten spontan. Das war dem Rat der Stadt stets ein Dorn im Auge und aufgrund eines nahenden Feiertages im Oktober wurde in dem Brief mit ernsthaften Sanktionen gedroht. Dies verschaffte uns einige zusätzliche Ausflüge nach Finsterwalde sowie durchaus gründliche Säuberungsaktionen rund um das große Grundstück. Am Ende half es jedoch nichts, kurz vor dem Mauerfall wurde der Garten gewissermaßen über Nacht einem anderen Verwendungszweck zugeführt.
An der Stelle unseres Garten Edens befindet sich noch heute ein Parkplatz mit vielen großen Schlaglöchern. Wer genau hinschaut, entdeckt sogar die steinerne Remise, in dem unsere Gartengeräte aufbewahrt wurden. Was bleibt ist die Möglichkeit, dass aufgrund immer wieder verworfener Pläne irgendwann die Natur sich wieder ihren Raum nimmt. Aber dann darf sich der heutige Eigentümer gelegentlich um die Spontanvegetation kümmern.
Unser Garten Eden lag ebenfalls vor den Toren Berlins jedoch in südlicher Richtung: In Finsterwalde. Im Herzen der Stadt unweit des Ring-Cafés. Etwa Mitte der 80er Jahre erreichte uns ein aufgeregter Brief aus Finsterwalde. Eine gute Freundin unserer Großmutter schrieb besorgt, sie habe Post vom Rat der Stadt Finsterwalde erhalten. Es ginge um unseren Garten, welchen sie - soweit es ihre Gesundheit zuließ - privat bewirtschaftete. Keine Kleinigkeit bei einer Größe von etwa zwei Morgen.
Schließlich kam es wie es kommen musste, die Freundin wurden älter; auch die Pflanzen. Es gesellten sich sogar noch weitere dazu und diese hielten sich an keine Grundstücksgrenzen. Sie nahmen sich ihren Raum; sie vegetierten spontan. Das war dem Rat der Stadt stets ein Dorn im Auge und aufgrund eines nahenden Feiertages im Oktober wurde in dem Brief mit ernsthaften Sanktionen gedroht. Dies verschaffte uns einige zusätzliche Ausflüge nach Finsterwalde sowie durchaus gründliche Säuberungsaktionen rund um das große Grundstück. Am Ende half es jedoch nichts, kurz vor dem Mauerfall wurde der Garten gewissermaßen über Nacht einem anderen Verwendungszweck zugeführt.
An der Stelle unseres Garten Edens befindet sich noch heute ein Parkplatz mit vielen großen Schlaglöchern. Wer genau hinschaut, entdeckt sogar die steinerne Remise, in dem unsere Gartengeräte aufbewahrt wurden. Was bleibt ist die Möglichkeit, dass aufgrund immer wieder verworfener Pläne irgendwann die Natur sich wieder ihren Raum nimmt. Aber dann darf sich der heutige Eigentümer gelegentlich um die Spontanvegetation kümmern.