Botschafter in Sachen deutscher Kultur
Foto: © Sebastian Schiller - Vorstellung, Begrüßung und Verbeugung fallen knapp und freundlich aus. "Wladimir", sagt Wladimir Kaminer beim ersten Händeschütteln. Eine Baustelle in Finsterwalde kurz vor dem Ziel hatte zwar die Anreise ein wenig verzögert, aber Dank frühzeitiger Abfahrt in der Ostprignitz keine Auswirkungen auf den weiteren Verlauf. Es ist ja wirklich ein Škoda "Superb", geht einem durch den Kopf und über die Lippen als er aus seinem Auto gestiegen ist. Denn in seinem aktuellem Buch beschreibt Kaminer zu Beginn die persönlichen Mühen auf dem Weg zum jüngst erworbenen Führerschein sowie den Kauf des ersten Autos mit der Farbe "Metallic-Cappuccino".
Noch schnell ein Foto mit einer begeisterten Leserin in unserer Küche und gleich darauf beginnen die 22. Finsterwalder Stadtgespräche. Nach der musikalischen Einleitung von Marie Kirschke und Florian Große von der Kreismusikschule, freut sich Kaminer, sagen zu können, er sei nun auch Finsterwalde in gewesen. Seit 15 Jahren ist er auf einer Lesereise durch Bundesländer und Städte, jeweils sein neuestes Buch im Gepäck. Aber auch ins Ausland werde er immer öfter eingeladen, um Werbung für deutsche Kultur zu machen. So nach Brasilien, dem letztjährigen Partnerland der Frankfurter Buchmesse. Dass er sich vor 25 Jahren die deutsche Sprache autodidaktisch mittels Lehrbücher wie z.B. "Deutsches Deutsch zum Selberlernen" erst angeeignet hat, ist dabei längst vergessen. Seinen charmanten Akzent hat er jedoch behalten.
Das im letzten Herbst in Frankfurt vorgestellte Buch "Diesseits von Eden - Neues aus dem Garten" ist Thema dieser Stadtgespräche. Doch läßt Kaminer das Publikum schnell wissen, dass für ihn das "Garten-Buch" eigentlich schon veraltet sei, und er viel lieber Unveröffentlichtes vortragen würde. Mit Leichtigkeit, großer Lesefreude und Begeisterung springt er dann zwischen den Themen hin und her. So spricht er über die Pilz-Bestimmungstipps seiner Mutter: "Wenn Du Dir nicht sicher bist, lecke am Pilz. Schmeckt er süßlich, ist er essbar. Schmeckt er bitter, lass ihn stehen". Oder über seinen Aufenthalt in Brasilien als er täglich mit Sohn und Tochter in Berlin telefonierte. Trotzdem er immer die Antwort bekam, es sei alles gut, sie würden gerade Hausaufgaben machen, überkamen ihn Zweifel. Immer nur Hausaufgaben? Es werde wohl alles drunter und drüber gehen: Die Katzen trinken Cognac, stoßen die Blumenkübel um und rauchen genüsslich auf dem Balkon dicke Zigarren.
Über das "Bermuda-Dreieck" der Pubertät handelt auch Kaminers nächstes Buch "Coole Eltern leben länger", welches im kommenden August erscheinen wird. Alle anwesenden Eltern unter den weit über 70 Gästen durften bei ersten Textausschnitten an dieser Stelle bereits genau hinhören und besonders herzhaft lachen. Der sehr gelungene Abend klang im sommerlich warmen Innenhof in netter Runde und den letzten Gästen erst nach Mitternacht aus. Am 29.11. freuen wir uns sehr auf die Schriftstellerin Monika Maron als nächsten Gast der Stadtgespräche.
Lesen Sie mehr über die Veranstaltung mit Wladmir Kaminer: Lausitzer Rundschau »
Noch schnell ein Foto mit einer begeisterten Leserin in unserer Küche und gleich darauf beginnen die 22. Finsterwalder Stadtgespräche. Nach der musikalischen Einleitung von Marie Kirschke und Florian Große von der Kreismusikschule, freut sich Kaminer, sagen zu können, er sei nun auch Finsterwalde in gewesen. Seit 15 Jahren ist er auf einer Lesereise durch Bundesländer und Städte, jeweils sein neuestes Buch im Gepäck. Aber auch ins Ausland werde er immer öfter eingeladen, um Werbung für deutsche Kultur zu machen. So nach Brasilien, dem letztjährigen Partnerland der Frankfurter Buchmesse. Dass er sich vor 25 Jahren die deutsche Sprache autodidaktisch mittels Lehrbücher wie z.B. "Deutsches Deutsch zum Selberlernen" erst angeeignet hat, ist dabei längst vergessen. Seinen charmanten Akzent hat er jedoch behalten.
Das im letzten Herbst in Frankfurt vorgestellte Buch "Diesseits von Eden - Neues aus dem Garten" ist Thema dieser Stadtgespräche. Doch läßt Kaminer das Publikum schnell wissen, dass für ihn das "Garten-Buch" eigentlich schon veraltet sei, und er viel lieber Unveröffentlichtes vortragen würde. Mit Leichtigkeit, großer Lesefreude und Begeisterung springt er dann zwischen den Themen hin und her. So spricht er über die Pilz-Bestimmungstipps seiner Mutter: "Wenn Du Dir nicht sicher bist, lecke am Pilz. Schmeckt er süßlich, ist er essbar. Schmeckt er bitter, lass ihn stehen". Oder über seinen Aufenthalt in Brasilien als er täglich mit Sohn und Tochter in Berlin telefonierte. Trotzdem er immer die Antwort bekam, es sei alles gut, sie würden gerade Hausaufgaben machen, überkamen ihn Zweifel. Immer nur Hausaufgaben? Es werde wohl alles drunter und drüber gehen: Die Katzen trinken Cognac, stoßen die Blumenkübel um und rauchen genüsslich auf dem Balkon dicke Zigarren.
Über das "Bermuda-Dreieck" der Pubertät handelt auch Kaminers nächstes Buch "Coole Eltern leben länger", welches im kommenden August erscheinen wird. Alle anwesenden Eltern unter den weit über 70 Gästen durften bei ersten Textausschnitten an dieser Stelle bereits genau hinhören und besonders herzhaft lachen. Der sehr gelungene Abend klang im sommerlich warmen Innenhof in netter Runde und den letzten Gästen erst nach Mitternacht aus. Am 29.11. freuen wir uns sehr auf die Schriftstellerin Monika Maron als nächsten Gast der Stadtgespräche.
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Hören Sie einen kurzen Ausschnitt aus der Lesung mit Wladimir Kaminer:
© Wladimir Kaminer 2014